Die wichtigsten Informationen und am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Alkohol.

Bei den FAQs gibt es allgemeine Informationen und Fragen zum Thema Alkohol. Detaillierte Infos und die Möglichkeit für spezielle Fragen findest du auf der Fragen- und Antworten-Seite.
Was ist Alkohol?
Alkohol, chemisch Ethanol (C2H5OH), ist eine Substanz, die in Getränken wie Bier, Wein und Spirituosen enthalten ist. Er entsteht durch die Vergärung von Zucker aus verschiedenen Grundstoffen wie Getreide, Früchten oder Zuckerrohr. Ethanol ist für den Menschen in kleinen Mengen verträglich, während andere Alkohole wie Methanol oder Glycol giftig sind.
Gibt es eine gesunde Menge Alkohol?
Die Behauptung des „gesunden Glas Rotwein“ hält sich hartnäckig. Fakt ist aber, dass es keine gesunde Menge Alkohol gibt. Alkohol ist ein Nervengift und auch schon in geringen Dosen gesundheitsschädlich, vor allem für Jugendliche, da ihr Körper und Gehirn noch in der Entwicklung sind.
Warum ist Alkohol so weit verbreitet?
Alkohol wird seit Jahrtausenden als Nahrungs-, Genuss- und Rauschmittel verwendet. Historisch war er oft eine sichere und haltbare Flüssigkeit. Mit der Industrialisierung stieg die Verfügbarkeit hochprozentigen Alkohols, und er ist heute in vielen Kulturen gesellschaftlich etabliert. Trotz gesundheitlicher und wirtschaftlicher Schäden bleibt Alkohol durch die starke Lobby der Alkoholindustrie weitgehend akzeptiert und in vielen Ländern frei erhältlich, meist mit Einschränkungen für Jugendliche.
Bier, Wein oder Schnaps?

Wie bei anderen Suchtmitteln ist auch beim Alkohol die Art und Menge des Konsums wichtig (Drug-Set-Setting). Hier sind die drei gängigsten Kategorien von alkoholischen Getränken:

  • Bier: Ab 16 Jahren erlaubt. Getreidegetränk (meist Gerste) mit 4-8% Alkohol.
  • Wein: Ab 16 Jahren erlaubt. Traubenfermentierung mit 10-13% Alkohol.
  • Schnaps: Ab 18 Jahren erlaubt. Destilliertes Getränk aus Früchten oder Getreide, 40% Alkohol oder mehr.
Was ist ein Kater?
Ein Kater sind die Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit, die nach zu viel Alkohol auftreten. Er wird durch Abbauprodukte wie Acetaldehyd verursacht, die der Körper langsam abbaut. Der Kater kann unterschiedlich stark sein, was vor allem mit der Menge an Alkohol zusammenhängt, die konsumiert wurde. Wie du den Kater soweit es geht vermeiden kannst, findest du unter Safer Use.
Darf ich alkoholisiert radeln?

Achtung! Für die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer ist es immer besser, nicht alkoholisiert Fahrrad zu fahren.
Hier die gesetzliche Regelungen, soweit der Jugendschutz beachtet wird:

  • Unter 0,8 ‰: Kein Strafbestand, aber Alkohol kann deine Fahrfähigkeit beeinträchtigen.
  • 0,8 ‰ bis 1,2 ‰: Geldstrafe und Punkte im Verkehrszentralregister möglich.
  • Über 1,2 ‰: Höhere Strafen, Führerscheinentzug, und bei Unfällen kann eine Strafanzeige folgen.

Für Autofahrer:innen gelten strengere Regeln: Fahranfänger:innen müssen unter maximal 0,1 ‰ bleiben, alle anderen unter 0,5 ‰. Alkohol am Steuer kann auch negative Auswirkungen auf deine spätere Führerscheinbewerbung haben.

Ab wann habe ich eine Alhoholvergiftung?

Jeder Schluck Alkohol kann gesundheitsschädlich sein, aber von einer Alkoholvergiftung spricht man, wenn eine hohe Menge Alkohol zu schweren Problemen wie Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen, Atemproblemen und Bewusstlosigkeit führt. Solche Zustände erfordern meist sofortige medizinische Hilfe. Informationen zum richtigen Handeln in einer solchen Situation findest du unter Notsituationen.

Alkohol in der Schwangerschaft
Schwangere sollten ganz auf Alkohol verzichten. Alkohol gelangt über die Plazenta zum Baby, dessen System den Alkohol nur schwer abbauen kann. Dies kann zu schweren Schädigungen wie dem fetalen Alkoholsyndrom führen, das körperliche Missbildungen und Verhaltensstörungen verursacht.
Alkoholabhängigkeit
In Österreich ist Alkohol leicht erhältlich, wird stark beworben und weit verbreitet, was das Risiko einer Abhängigkeit erhöht. Etwa 150.000 bis 200.000 Menschen in Österreich sind alkoholabhängig. Alkoholabhängigkeit kann ernste körperliche, psychische und soziale Folgen haben. Bei abruptem Absetzen können gefährliche Entzugserscheinungen wie Zittern und Verwirrung auftreten.
Alkohol verteilt sich schnell im Körper und erreicht das Gehirn, wo er Botenstoffe wie Dopamin (für Belohnung) und GABA (beruhigend) beeinflusst. Die Wirkung hängt von der Menge sowie deiner Verfassung und Gewöhnung ab (Drug-Set-Setting). In kleinen Mengen kann Alkohol enthemmend wirken und die Stimmung heben, während größere Mengen die Wahrnehmung und Koordination stören. Bei hohem Konsum können Müdigkeit, Benommenheit und sogar Bewusstlosigkeit auftreten.
Welche kurzfristigen Risiken und langfristigen Gefahren gibt es bei Alkoholkonsum?
Kurzfristige Risiken
Bei hohem Alkoholkonsum ab etwa 1 Promille verschlechtert sich Sehen und Orientierung, und die Reaktionsfähigkeit sinkt stark. Das erhöht das Unfallrisiko, besonders im Straßenverkehr. Alkohol kann auch aggressives Verhalten und leichtsinniges Verhalten beim Sex fördern, was zu Risiken wie ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten führen kann. Ab etwa 3 Promille drohen Bewusstlosigkeit und Atemstillstand, besonders bei Trinkspielen, die tödlich sein können.
Abhängigkeit
Alkohol ist überall leicht verfügbar, was den Konsum verbreitet und das Abhängigkeitsrisiko erhöht. Rund 370.000 Menschen in Österreich sind alkoholabhängig. Neben Verfügbarkeit spielen soziale Faktoren wie schwierige Lebensumstände und individuelle Eigenschaften eine Rolle (Drug-Set-Setting). Abhängigkeit entwickelt sich oft über Jahre und führt zu körperlichen, psychischen und sozialen Problemen. Entzugserscheinungen wie Zittern und Halluzinationen können lebensbedrohlich sein und erfordern sofortige medizinische Hilfe.
Gesundheitliche Folgen
Längerer Alkoholmissbrauch schädigt nahezu alle Organe, besonders Gehirn und Leber. Im Gehirn kann es zu Konzentrationsproblemen und Gedächtnisverlust kommen. Schwere Nervenschäden können zu Demenz führen. Die Leber kann durch Fetteinlagerungen zu Leberzirrhose und erhöhtem Risiko für Leberkrebs und andere Krebsarten wie Mund-, Rachen- und Brustkrebs führen.

Ein Selbsttest ist nützlich, um das eigene Konsumverhalten besser einschätzen zu können. Hier haben wir dir zwei aufgelistet:

Neben der Möglichkeit, sich an eine Beratungsstelle zu wenden, gibt es mittlerweile einige Online-Angebote, die dabei unterstützen, den eigenen Konsum zu reduzieren oder zu beenden. Die Angebote sind kostenlos und vertraulich.