Die wichtigsten Informationen und am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Cannabis.

Bei den FAQs gibt es allgemeine Informationen und Fragen zum Thema Cannabis. Detaillierte Infos und die Möglichkeit für spezielle Fragen findest du auf der Fragen- und Antworten-Seite.
Welche Arten von Cannabis gibt es?
Für den Konsum gibt es zwei Arten von Cannabis, Cannabis sativa und Cannabis indica. Cannabis sativa ist bekannt für seine stimulierenden und euphorisierenden Effekte, während Cannabis indica eher beruhigend und entspannend wirkt. Es gibt Haschisch (das Harz der Hanfpflanze), Marihuana (die getrockneten Blüten/Blätter) und seltener Haschischöl (Extrakt aus dem Harz). Neuerdings gibt es auch eine Vielzahl synthetischer Cannabinoide.
Wie wird Cannabis konsumiert?
Cannabis wird in unserem Kulturkreis meistens mit Tabak vermischt und geraucht. Die Häufigste Form des Rauchens ist dabei der Joint, manchmal werden auch andere Utensilien wie Pfeifen benutzt. Cannabis kann aber auch getrunken oder gegessen werden (z.B. in Keksen). Synthetische Cannabinoide werden manchmal geschnupft oder einfach geschluckt.
Was sind THC und CBD?
THC (Tetrahydrocannabinol) ist der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, der für die meisten der berauschenden Effekte verantwortlich ist. CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das entkrampfend und entzündungshemmend wirkt. Als salopper Vergleich: CBD-Produkte sind eine Art "alkoholfreies Bier".
Wie verbreitet ist Kiffen?
In etwa 25% der Österreicher:innen im Alter von 15-64 haben zumindest 1x in ihrem Leben Cannabis konsumiert. In der Altersgruppe der 15-16Jährigen kiffen 7% mindestens 1x im Monat.
Wie lange ist Cannabis nachweisbar?
Die Nachweisbarkeit von Cannabis ist individuell recht unterschiedlich und hängt vom Konsum, vom Körperfett und vom Stoffwechsel ab. Wird Cannabis einmalig eingenommen ist ein Nachweis bis zu 12 Tagen später möglich. Nach höherem oder häufigem Gebrauch kann Cannabis auch länger nachweisbar sein:
  • im Blut: etwa 12 Stunden lang
  • im Urin: bei häufigem Cannabiskonsum wochenlang
  • im Speichel: etwa 24 Stunden lang
  • im Haar: mehrere Monate nach dem letzten Konsum
Was sind synthetische Cannabinoide?

Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestellte Stoffe, die ähnlich wie THC wirken. Häufig sind sie "stärker" als pflanzliches Cannabis, und die genauen Wirkungen und mögliche Folgeschäden lassen sich schwer einschätzen.

Achtung: Mitunter werden synthetische Cannabinoide auf Marihuana aufgesprüht und führen zu unerwünschten Rauschzuständen!

Cannabis als Medikament?
THC und CBD, die Hauptwirkstoffe in Cannabis, wirken muskellösend, appetitanregend und schmerzstillend. Bei manchen Krankheiten, z.B. Multipler Sklerose, zeigen Studien gute Wirkungen.
Ist Cannabis legal?
Cannabis ist in Österreich illegal. Das Verbot stützt sich auf gesundheitliche Risiken des Konsums. Die Vor- und Nachteile sind umstritten, und eine rechtliche Änderung könnte durch demokratische Prozesse erfolgen. Eine Regulierung wie in Deutschland ist denkbar, doch aufgrund der Risiken für die Gehirnentwicklung im Jugendalter ist es wahrscheinlich, dass eine Gesetzesänderung frühestens ab 18 Jahren gelten wird.
Die Wirkung von Cannabis hängt von der Konsumform ab. Beim Rauchen tritt die Wirkung schnell ein, erreicht nach etwa 15 Minuten ihren Höhepunkt und hält 2 bis 3 Stunden an. Beim Essen verzögert sich die Wirkung, kann jedoch plötzlich einsetzen und ist schwer vorhersehbar. Die Effekte reichen von Entspannung und gesteigerter Wahrnehmung bis zu unangenehmen Symptomen wie Angst und Panik, besonders bei Unerfahrenen.
Welche kurzfristigen Risiken und langfristige Gefahren gibt es bei Cannabiskonsum?
Kurzfristige Risiken des Kiffens?
Unangenehme Wirkungen von Cannabis sind niedergedrückte Stimmung, Unruhe, Angst, Panikreaktionen und paranoide Wahnvorstellungen, besonders bei Unerfahrenen, aber auch bei routinierten Nutzern. Zudem kann Cannabis Wahrnehmungsveränderungen, Konzentrationsstörungen und langsame Reaktionszeiten verursachen, was die Unfallgefahr erhöht und die Leistungsfähigkeit mindert.
Schwächt Kiffen die Motivation?
Eine Zeitlang wurde in Fachkreisen darüber diskutiert, ob Cannabis über die akute Wirkung hinaus einen dauerhaften und unumkehrbaren demotivierten Zustand erzeugt. Nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, gilt diese Annahme jedoch als widerlegt.
Macht Cannabis abhängig?
Dauerhafter Cannabiskonsum kann zu psychischer Abhängigkeit führen, bei der Betroffene das Gefühl haben, ohne Cannabis nicht zurechtzukommen. Auch Entzugserscheinungen können auftreten, wobei die körperliche Abhängigkeit weniger stark ausgeprägt ist als bei Alkohol. Besonders gefährdet sind Personen mit psychischen Problemen, die Cannabis als „Selbstmedikation“ nutzen. Etwa 10% der Konsumenten entwickeln eine Abhängigkeit.
Führt Cannabis zu Psychosen?
Bei einer schon vorhandenen Veranlagung, stellt Cannabis ein Risiko für den Ausbruch einer Psychose dar. Besonders problematisch sind in dieser Hinsicht Züchtungen mit einem sehr hohen THC-Gehalt.
Ist Kiffen krebserregend?
Cannabisrauch enthält mehr krebserregende Stoffe wie Tabakrauch. Insofern besteht ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko wenn Cannabis geraucht wird, vor allem bei gemischtem Konsum mit Tabak.
Beeinträchtigt Kiffen das Lernen?
Ja, Kiffen kann das Lernen beeinträchtigen. Studien zeigen, dass langfristiger Cannabiskonsum die kognitive Leistung mindern kann. Die Hirnleistung kann sich nach Beendigung des Konsums verbessern, jedoch können bleibende Beeinträchtigungen auftreten. Besonders bei Kindern und Jugendlichen können dauerhafte Veränderungen in den sich entwickelnden Gehirnstrukturen entstehen.
Ist Cannabis eine "Einstiegsdroge"?
Cannabis wird von Vielen noch immer als Einstiegsdroge bezeichnet, allerdings konsumieren viele Menschen Cannabis, ohne später andere Drogen auszuprobieren. Die Forschung zeigt, dass viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

Ein Selbsttest ist nützlich, um das eigene Konsumverhalten besser einschätzen zu können. Hier haben wir dir zwei aufgelistet:

In diesem Video werden dir die Kriterien für eine Cannabisabhängigkeit erklärt:
Bin ich abhängig von Cannabis?

Neben der Möglichkeit, sich an eine Beratungsstelle zu wenden, gibt es mittlerweile einige Online-Angebote, die dabei unterstützen, den eigenen Konsum zu reduzieren oder zu beenden. Die Angebote sind kostenlos und vertraulich.
canreduce.at