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sucht+prävention – 6/2024, September 2024
Editorial
Ein neues Schuljahr beginnt, und auch wir haben den Sommer genutzt, um so manches für den Herbst vorzubereiten. Speziell für Eltern und Lehrer:innen bietet diese Ausgabe von sucht+prävention interessante Hinweise, darüber hinaus blicken wir wie gewohnt etwas über den Tellerrand. – Wir wünschen eine angenehme Lektüre.
Das Team von kontakt+co
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Miteinander gut durch die Volksschule: Tipps für einen erfolgreichen Schulbeginn
Der Schulbeginn in der Volksschule ist ein großer Meilenstein im Leben eines Kindes und seiner Eltern. Besonders das erste Schuljahr ist geprägt von Aufregung, Neugierde, aber auch Unsicherheit und Ehrfurcht vor dem Unbekannten. Ein geglückter Start ins Schulleben ist nicht nur entscheidend für den schulischen Erfolg, sondern auch für die langfristige Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes. Hier spielen Eltern eine zentrale Rolle, denn sie können durch gezielte Maßnahmen nicht nur den Übergang in die Schule erleichtern, sondern auch nachhaltig suchtpräventiv wirken.
Was Eltern tun können:
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Positives Einstimmen auf die Schule: Kinder sollten mit Freude und Neugierde in die Schule starten. Eltern können diesen Prozess unterstützen, indem sie gemeinsam mit dem Kind die Schulausrüstung auswählen, den Schulweg üben und zu Hause einen Arbeitsplatz für die Hausaufgaben einrichten. Es ist wichtig, auf ermutigende Weise über die Schule zu sprechen und eigene negative Schulerfahrungen nicht auf das Kind zu übertragen.
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Routinen und Rituale schaffen: Feste Tagesabläufe geben dem Kind Sicherheit. Dazu gehört eine regelmäßige Schlafenszeit (idealerweise zwischen 19 und 20 Uhr), die Vorbereitung auf den Schultag sowie Zeit für Entspannung nach der Schule. Diese Routinen helfen nicht nur, den Schulalltag stressfrei zu bewältigen, sondern wirken auch vorbeugend gegen spätere Verhaltensauffälligkeiten und Suchtverhalten.
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Freizeitgestaltung sinnvoll planen: Kinder brauchen neben der Schule ausreichend Zeit für freies Spiel und Bewegung an der frischen Luft. Eine Überlastung durch zu viele Freizeitaktivitäten sollte vermieden werden; eine Zusatzaktivität pro Woche (wie ein Sportverein oder Musikinstrument) ist oft ausreichend. Eltern sollten zudem darauf achten, dass das Kind genügend Zeit zum Entspannen hat und nicht ständig unter Druck steht.
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Mediennutzung bewusst gestalten: Der Umgang mit digitalen Geräten wie Handys, Computern und Tablets sollte von Anfang an geregelt werden. Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind klare Regeln für die Bildschirmzeit aufstellen und diese konsequent einhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Eltern über die Aktivitäten des Kindes am Computer oder Handy Bescheid wissen und diese regelmäßig besprechen.
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Selbstvertrauen stärken: Kinder, die ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, sind weniger anfällig für Suchterkrankungen. Eltern können das Selbstvertrauen ihres Kindes stärken, indem sie es ermutigen, neue Dinge auszuprobieren, es für seine Bemühungen loben und es darin unterstützen, Konflikte eigenständig zu lösen. Auch das gemeinsame Erleben von Erfolgserlebnissen – sei es in der Schule oder bei Freizeitaktivitäten – trägt zur positiven Entwicklung bei.
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Offen über Sorgen sprechen: Der Schulbeginn bringt oft Unsicherheiten und Ängste mit sich, sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. Ein offenes Gespräch über diese Sorgen kann helfen, Ängste abzubauen und das Vertrauen zu stärken. Eltern sollten aufmerksam sein und ihrem Kind signalisieren, dass es jederzeit über seine Gefühle sprechen kann.
Warum das suchtpräventiv wirkt:
Ein stabiler und gut begleiteter Schulstart legt den Grundstein für eine positive Haltung und einen gelungene Einstig ins Schulleben. Kinder, die sich in ihrem schulischen und familiären Umfeld sicher und unterstützt fühlen, entwickeln weniger häufig problematische Verhaltensweisen wie Sucht, Gewalt oder psychische Störungen. Indem Eltern gezielt auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen, Routinen schaffen und ein offenes Gesprächsklima pflegen, fördern sie nicht nur den Schulerfolg, sondern tragen auch entscheidend zur Prävention von Suchtverhalten bei.
Schulen können bei uns in Klassenstärke Informationsblätter mit praktischen Tipps und Anregungen bestellen, die sie an die Eltern ihrer Schüler:innen weitergeben können. Diese Materialien bieten hilfreiche Ratschläge für den Schulstart und unterstützen Eltern dabei, ihre Kinder gut durch die ersten Schuljahre zu begleiten.
Für weitere Informationen oder Bestellungen stehen wir von kontakt+co gerne zur Verfügung. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass der Schulbeginn für alle Beteiligten ein Erfolg wird und die Grundlage für eine gesunde, glückliche Schulzeit gelegt wird.
Bestellformular Elterninfos
Suchtprävention an Schulen: Ein essenzieller Baustein für die Zukunft unserer Kinder
Universelle Prävention in Schulen bedeutet, alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem individuellen Risiko für Suchtverhalten zu stärken. Sie bildet eine Grundlage, um Gesundheitsförderung als Unterrichtsprinzip an allen Schultypen und in allen Altersgruppen umzusetzen. Unsere Suchtpräventionsprogramme zielen darauf ab, Lebenskompetenzen zu fördern, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich in der Welt sicher und gesund zurechtzufinden. Diese Programme unterstützen nicht nur die einzelne Schülerin oder den einzelnen Schüler, sondern tragen auch zur Stärkung der Klassengemeinschaft und des Klassenklimas bei.
Ein zentrales Anliegen ist es, den Kindern und Jugendlichen Strategien an die Hand zu geben, um nicht suchtkrank zu werden. Gute Suchtprävention wirkt gleichzeitig auch gewaltpräventiv, suizidpräventiv und trägt zur Vorbeugung psychischer Störungen bei. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von "Mental Health" bei Jugendlichen sind diese Programme wichtiger denn je.
Besonders wichtig ist dabei die Förderung von Lebenskompetenzen wie Selbstbewusstsein, kritisches Denken, Stressbewältigung und soziale Fähigkeiten. Diese Kompetenzen sind entscheidend, um den Herausforderungen des Lebens positiv begegnen zu können. Ebenso ist die Gesundheit der Lehrkräfte ein wichtiger Aspekt. Die Rückmeldungen von Lehrpersonen zeigen, dass der Einsatz unserer Methoden einen wesentlichen Beitrag für ihre eigene Gesundheit darstellt.
Unsere Programme sind wissenschaftlich evaluiert und werden in ganz Österreich angeboten. Sie steigern nicht nur die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler, sondern sind auch international als das wirkungsvollste Instrument zur Suchtprävention anerkannt – wie auch von der WHO bestätigt.
Besonders wichtige Förderschwerpunkte sind unter anderem die Programme "Wetterfest" (ab der 9. Schulstufe), "plus" (5.-8. Schulstufe), und "Gemeinsam stark werden" (1.-4. Schulstufe), die sich alle durch ihre zielgerichtete Förderung von Lebenskompetenzen auszeichnen.
Weitere Informationen zu diesen Programmen finden Sie auf den jeweiligen Homepages:
Wetterfest
plus
Gemeinsam stark werden
Für weitere Fragen oder zur Buchung eines Programms steht Ihnen kontakt+co gerne zur Verfügung.
Gemeinsam können wir eine starke, gesunde und suchtfreiere Zukunft für unsere Kinder und Jugendlichen gestalten.
Interkultureller Jahresplaner
Der kostenlose interkulturelle Jahresplaner des Katholischen Familienverbands für das Schuljahr 2024/25 ist wieder verfügbar.
»Das Kalendarium bietet Platz für das Eintragen von Ferien, Terminen, Projekten oder auch Namenstagen und Geburtstagen von Kindern etc. Darüber hinaus bietet der Planer einen guten Anlass, Fest- und Feiertage verschiedener Religionsgemeinschaften wahrzunehmen und etwas über deren Bedeutung und Inhalt zu erfahren.«
Der Planer kann kostenlos unter Tel. 0512/2230-4383 (vormittags) oder per E-Mail: info-tirol@familie.at angefordert werden. (Bitte bei der Bestellung Name und Adresse der Einrichtung, Kontaktperson, Zustelladresse angeben).
Vorderseite Jahresplaner (PDF)
Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Fachbibliothek
kontakt+co als Kompetenzzentrum für Suchtprävention in Tirol betreibt auch eine große, öffentlich zugängliche Fachbibliothek zu den Themen Sucht, Suchtvorbeugung etc.
Als Vorbereitung auf das neue Schul- und Unijahr im Herbst sind wir dabei, unseren Bestand zu erweitern, und laden schon jetzt alle Schüler:innen und Student:innen ein.
Bibliotheks-Website
Gute Nachrichten für alternde Mäuse
Der Standard berichtet von einer Studie eines israelisch-deutschen Forschungsteams, in der gezeigt werden konnte, dass das in Cannabis enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC) die Gehirnalterung bei Mäusen umkehrt.
»Die neuen Erkenntnisse könnten durchaus eine Rolle bei Therapien zum Schutz der menschlichen Gehirngesundheit im Alter spielen. […] Bis es so weit ist, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Die aktuellen Beobachtungen beschränken sich vorerst nur auf Nagetiergehirne. Entsprechende fundierte Untersuchungen bei Menschen stehen noch aus. Insbesondere sei zu klären, ob die positiven Effekte die bekannten schädlichen Folgen von Cannabis für das Gehirn rechtfertigen, so die Forschenden.«
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