Cannabis

Cannabis - some facts

Cannabis ist die lateinische Bezeichnung für den indischen Hanf, es enthält ca. 460 Stoffe, der berauschende darin ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). Geraucht wird es als Haschisch (gepresstes Harz v.a. der Blüten) oder Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter).

Wirkung

Wie Cannabis wirkt, hängt von vielen Faktoren ab: Wie es konsumiert wird, wie hoch die Dosis ist, in welcher Umgebung es konsumiert wird. Cannabis wirkt zuerst meist anregend, später dann entspannend und einschläfernd. Generell verstärken psychoaktive Substanzen oft die bestehende Grundstimmung: Wer schlecht drauf ist, kann nach einem Joint noch deprimierter sein. Der Konsum von Cannabis führt zu Stimmungs- und Wahrnehmungsveränderungen (höhere Empfindlichkeit für Licht, Musik, Farben, Lachdrang, Zeitwahrnehmung), Konzentrationsstörungen und Verlangsamung der Reaktionszeiten.

Macht Kiffen verrückt?

Nein, das wäre doch eine grobe Übertreibung. Unstrittig ist allerdings, dass nach dem Konsum psychotische Symptome möglich sind. Besonders nach hohen Dosen von THC können Halluzinationen oder Wahnvorstellungen auftreten, die nach einigen Tagen Abstinenz jedoch wieder zurückgehen und in der Regel keine Folgeschäden hinterlassen.

Eine „Cannabispsychose“ gibt es nach aktuellem Forschungsstand nicht, es spricht aber einiges dafür, dass Cannabiskonsum den Ausbruch einer Schizophrenie bei Menschen mit dieser Veranlagung beschleunigen kann. Auffällig ist auf jeden Fall, dass unter den an Schizophrenie erkrankten Patient/innen ein höherer Anteil an Cannabiskonsumierenden ist als in der übrigen Bevölkerung. Diese Personen nutzen vermutlich die entspannende Wirkung von Cannabis. Jedoch haben Studien ergeben, dass der Krankheitsverlauf dadurch eher ungünstig beeinflusst wird und mehr Rückfälle (erneute psychotische Schübe) zu verzeichnen sind als bei Betroffenen, die nicht kiffen.

Macht mir doch nix – ich bin ja gesund

Cannabis kann zu psychischer Abhängigkeit führen – das sind die Leute, die sich täglich „einrauchen“ und mit der Zeit dann auch entsprechend absacken. Hoher Konsum über lange Zeit bewirkt eine Verminderung der Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie Gedächtnisprobleme. Insbesondere im Jugendalter, einer Phase bewegten Wachstums, kann Cannabis Entwicklungsprozesse beeinträchtigen und verdeckte psychische Probleme aktivieren.

Cannabis und Schwangerschaft

Der Konsum von Cannabis und anderen Drogen kann unterschiedliche Schädigungen beim ungeborenen Kind auslösen. Es erhöht sich z.B. das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt, die Gefahr einer Missbildung des Neugeborenen oder eine beeinträchtigte Entwicklung des Kleinkindes mit Langzeitfolgen.

Cannabis ist nach wie vor illegal

Auch wenn Cannabis bei vielen als inzwischen „gesellschaftsfähige“ Freizeitdroge gilt und gern mit dem Alkohol verglichen wird, der Gesetzgeber sieht das weiterhin anders. Wer mit Cannabis erwischt wird, muss mit Problemen mit Polizei, Gericht, Gesundheitsamt, etc. rechnen.

More fun or more risk?

Cannabis ist nicht lang nachweisbar – ein Gerücht

THC wird im Körper schnell „verarbeitet“ und ist im Blut nur einige Stunden nachweisbar.
Aber: Das Endprodukt, THC-Carbonsäure, kann besonders bei häufigem Konsum noch Wochen nach dem letzten Konsum nachgewiesen werden. Cannabis bzw. sein Abbauprodukt ist fettlöslich und lagert sich im Fettgewebe an. Aus diesem Grund wird es nur langsam abgebaut. Unter Umständen (z.B. bei Abmagerungskuren) kann es daher noch Monate später nachgewiesen werden.

Die Dauer der Nachweisbarkeit hängt von vielen Faktoren ab: der konsumierten Menge, der Häufigkeit des Konsums, dem zeitlichen Abstand zwischen Konsum und Drogentest, dem Testverfahren, der individuellen Verarbeitung im Körper (der Abbau kann unterschiedlich schnell sein), der allgemeinen körperlichen Verfassung.

Die lange Nachweisdauer kann beispielsweise bei Verkehrskontrollen dazu führen, dass ein Urintest positiv wird, obwohl der Konsum schon Wochen zurückliegt.

Erst Bong, dann Bummsti!

Cannabis beeinträchtigt die Fahrtauglichkeit. Untersuchungen an Flugsimulatoren haben gezeigt, dass der Konsum von Cannabis unmittelbar zu Leistungseinbußen in der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit und dem Reaktionsvermögen führt. Besonders in den ersten zwei Stunden des Konsums ist die Fahrtauglichkeit stark eingeschränkt. Auch nach Abklingen der bewusst wahrgenommenen Wirkungen ist nicht ausgeschlossen, dass es noch zu Beeinträchtigungen kommt.

Kiffen & fahren

Anders als bei Alkohol sind im Straßenverkehr noch keine Grenzwerte für Cannabis festgelegt. Der Gesetzgeber sieht vor, dass grundsätzlich jeder noch so geringe Nachweis von Cannabis und anderen illegalen Drogen einen Gesetzesverstoß darstellt. In der Regel wird der Führerschein sofort eingezogen. Zudem wirst du wahrscheinlich zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung aufgefordert, um Drogenfreiheit nachzuweisen. Die Kosten der Untersuchung zahlst du.

Allerdings kann die Verfahrensweise je nach Einzelfall unterschiedlich ausfallen, weshalb keine allgemeingültigen Aussagen getroffen werden können.

Cannabis & Co?

Die Überschrift täuscht. Tatsächlich ist es nur eine sehr kleine Minderheit, die zuerst Cannabis konsumiert und in Folge dann auf „harte Drogen“ umsteigt.

Partydrogen

Cannabis wird auf Grund seiner entspannenden Wirkung gern ausgleichend zum Konsum von aufputschenden Drogen konsumiert. Insbesondere wenn dazu noch Alkohol ins Spiel kommt, kann es sein, dass der Mix nicht so toll funktioniert und mit der Zeit auch im Lebensalltag einiges durcheinander bringt.

Die „harten Drogen“: Heroin, Kokain, ...

Man muss darüber nicht viel Worte machen. Es weiß heute so gute wie jede/r, dass man das kurze Glück in der Regel teuer bezahlt und eher früher als später gröbere Probleme bekommt. Freilich, manche sind geradezu auf Probleme aus oder haben ohnehin schon so große, dass es aus ihrer Sicht eh schon egal ist. Es folgt die übliche „Drogenkarriere“, die für ein Drittel mit einer geglückten Therapie endet, für ein Drittel sich nach vielen Jahren in einem Betreuungsprogramm sozusagen „auswächst“ und beim restlichen Drittel ein Leben lang dauert und schließlich zu einem verfrühten Tod durch Begleitkrankheiten oder eine Überdosierung führt.

Richtig oder falsch?

Heute kifft doch eh schon mindestens jeder Zweite.

Stimmt nicht. Aufgrund der zahlreichen Studien und Daten, die zum Thema Cannabis für Europa sowie Österreich vorliegen, ist davon auszugehen, dass nur jede/r vierte bis fünfte Jugendliche irgendwann einmal einen Joint probiert. Die Zahl derer, die öfter oder regelmäßig kiffen, ist noch weit kleiner und liegt bei ca. 7–10%.

Cannabisrauch ist nicht nur für die Lunge schädlich.

Stimmt. Wer viel kifft, hat schon nach einigen Jahren mit einer verminderten Lungenfunktion zu rechnen und ist anfälliger für Atemwegserkrankungen wie z. B. Bronchitis. Der Rauch von Cannabis enthält aber auch mehr krebserregende Stoffe als der von Zigaretten.

Eine Anzeige wegen Cannabis hat eh keine Folgen.

Bei Verdacht auf Suchtmittelmissbrauch stehen auf jeden Fall Vorladungen zu Polizei und Amtsarzt an. Auch ohne Verurteilung kann es Probleme mit dem Pass oder Führerschein geben (bei einer Verurteilung sind diese sicher). Dazu kommt bei einer Verurteilung eine Eintragung ins Register der Suchtmittelüberwachungsstelle in Wien und in das Register der Polizei.

Ein bisschen Cannabis für den Eigenbedarf ist erlaubt.

Nein. Auch der Besitz geringer Mengen Cannabis (inkl. Eigenanbau) ist gesetzlich verboten.

Stop to be stoned

Dass der Cannabiskonsum aus dem Ruder läuft, fällt oft eher der Umgebung auf als den Betroffenen. Es ist ja schließlich nicht unangenehm, eingekifft durch den Tag zu gondeln. In der Schule oder am Arbeitsplatz stellt dies aber mit der Zeit doch eine unverträgliche Beeinträchtigung dar.

Kein Wunder, dass sich Eltern oder Freunde in so einer Situation Sorgen machen und vehement auf einen Konsumstopp drängen, selbst wenn sie ansonsten durchaus tolerant sind. Schule und Betrieb werden sowieso recht rasch reagieren, sofern der Konsum publik wird.

Also halt einfach aufhören, pausieren oder merklich reduzieren? Genau – das wäre an sich der nächste Schritt, um sich Scherereien zu ersparen. Es kann sich allerdings herausstellen, dass das nicht so leicht geht, weil das Verzichten mit einigen negativen Empfindungen verbunden ist: Unlustgefühle, Nervosität, schlechte Laune, Gereiztheit, ... An diesem Punkt beschwindelt man sich auch gern selbst: Aufhören wäre ja an sich kein Problem, aber ich will ja eigentlich nicht, warum soll ich überhaupt ... usw.

Es liegt jetzt an dir, was du daraus machst, ob du weiterkiffst wie gewohnt und dich möglicherweise in ziemliche Troubles hineinreitest oder ob du aufhörst bzw. das Ganze soweit in den Griff kriegst, dass sich zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz die Situation wieder entschärft.